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Es haben sich dabei mitunter erklärende Hindeutungen auf den Gebrauch der modertnen Sprache ergeben, vielleicht dass schon die hier gefundenen Resultate in einzelnen Fällen zu einer ausgiebigen Erklärung leiten. In* der. alten Sprache finden sich manche Verwendungen, die 3er späteren Zeit abhanden gekommen sind, welche aber doch gerade auf andere erhaltene Functionen ein erklärendes Licht warfen. Ein Hauptaugenmerk war auf die Bedeutimg der Verba zu richten. Nicht immer mag es mir gelungen sein, alle hier vor- handenen Erscheinungen richtig zu charakterisieren, die oft in ein- ander verschwimmenden Grenzen genau festzustellen und jeden einzelnen Fall seiner Gruppe richtig zuzuweisen. Verschiedentlich ist auch in der Arbeit auf die Mehrdeutigkeit solcher Fälle hin- gewiesen. Im Ganzen ist aber ein Überblick geboten üb*er Bedeutungs- und Gebrauchsentwicklung dieser Verba. . Die scharfe und feine Unterscheidung psychologischer Momente, welche sie auszudrücken ermöglichten, wird vielfach ins Auge fallen. In der Anordnung des vorliegenden Stoffes habe ich mich zuweilen dem Aufsatz von von Monsterberg- Münckenau „Der Infinitiv nach wellen und den Verben praeterito-praesentia in den Epen Hartmann s von der Aue" angeschlossen. Doch wird die Arbeit in ihrem Verlauf zeigen, dass der angelsächsischen Sprache manche Eigentümlichkeiten gehören, und dass ich auch in der Auffassung wesentlicher Gnippen oft andere Gesichtspunkte ein- *hmen musste, als von Monster berg, dem es übrigens vor allem IV oblag, das Verhältnis dieser Verba zum Infinitiv festzustellen. — Im Einzelnen haben mir die Dissertation von Ernst Weber „Über den Gebrauch von devoir, laissier, pooir, savoir, soloir, valoir im Altfranzösischen" und die Bemerkungen in der Recension dieser Arbeit von Stimming (Zsch. f. r. Ph., Bd. IV., 420 — 22) eine sichernde Stütze geliehen. Texte: Abkürzung bei Angabe der Textstellen hat stattgefunden bei den häufiger benutzten AVerken. Die vereinzelt zitierten AVerke sind bei der Anführung des ihnen entnommenen Falles deutlicher bezeichnet. — Die Stellen poetischer Werke sind nach der Verszahl zitiert, die der Prosalitteratyr nach der vom Herausgeber gegebenen Bezeichnung ; wo eine solche nicht stattfand, ist die Seitenzahl mit hinzugefügtem o., m., u. (oben, mitte, unten) angegeben. Sammelwerke; Wülcker, kleinere angelsächsische Dichtungen, Halle 1882. Des Sängers Weitfahrt; Kampf um Finnsburg; Des Sängers Trost; Wanderer; Seefahrer; Klage der Frau; Botschaft des Gemahls; Des Vaters Lehren. Abkürzungen: Dsp. (Denksprüche), Byrht. (Byrktnoffs Fall), Zbs. (Zaubersegen). Grein, Bibliothek der angelsächsischen Poesie, Bd. I. und II. Abkürzungen: An. (Andreas), Az. (Azarias), Cr. (Crist), Dan. (Daniel), Ex. (Exodus), Gen. (Genes&), Gu. (Guthlac), Jud. (Judith), Jul. (Juliana), Metr. (Metra), Phon. (Phönix), Sal. (Salomon und Saturn), Sat. (Satan), Ps. (Psalmen), Hy. (Hymnen und Gebete). Stocke, welche sich auch zugleich bei Wülcker befinden, sind dort benutzt. Sweet, Oldest English Texts. Early Engl. Text. Soc. 1885 (O. E. T.). Abk. : Vs. Ps. ( Vespasian Psalter) ; Vs. Hy. (Vespasian Hymns). Schmid, Die Gesetze der Angelsachsen (bis Aelfred), Leipzig 1858; 2. Aufl. Abk.: In. (Ines cyninges asetnysse); Aelfr. dorn. (•A'elfredes doma^). r ... i ^ V ^ .^ ■ ' V Einzelwerke: Beow., Beowulf, ed. Alfred Holder, Freiburg 1884. El., Cynewulfs Elene, ed. Ziipitza, Berlin, 2. Autl., 1883. S. Chr., Two of the Saxon Chronicles parallel (A und E), Oxford, Clarendon Press 1865; benutzt ist das Parkei: Ms. Werke Alfreds: Bed., Historiae ecciesiasticae gentis Anglorum libri V a venerabili Beda presbytero scripti etc., ed. Abr. Whelock, Canta- brigiae 1643. Ober die hier mit aufgenommenen Schriften Aelfrics vgl. Wülcker, Grundriss zur Gesch. d. ags. Litterat. III, §§ 527, 535 u. 556. Bo., King Alfred's Anglo-Saxon Version of Boethius,''ed. Cardale, Leicester 1829. C. P., King Alfred's West-Saxon Version of Gregory 's Pastoral Care, ed. Sweet, Earl. Engl, T. S. 1871. Or., King Alfred's Orosius, ed. Sweet, Part I, Earl. Engl. T. S. 1883. Hinzugezogen wurden: „Die vier Evangelien in altnord- ,humbrischer Sprache", ed. R. W. Bouterwerk, Gütersloh 1857 (V. E.). — Die lateinischen Originaltexte der Alfredischen Über- setzungen wurden verglichen. Me. und ne. Textstellen sind aus- führlicher angegeben. • Grammatische Werke und Abhandlungen, die benutzt worden sind, sind: Aelfrics Grammatik und Glossar I, ed. Zupitza, Berlin 1880. Sievers, Ags. Grammatik, Halle 1882. Mätzner, Engl. Gr., 3. Aufl., Berlin 1882. Koch, Histor. Gr. d. engl. Spr., 2. Aufl. 1878. Grimm, Gr. d. deutsch. Spr., II u. IV.^ Göttingen 1837. Hennicke, Der Conjunctiv im Altenglischen und seine Um- schreibung durch modale Hilfsverba, Göttingen 1878. Diss. Hotz, On the Use of the Subjunctive Mood in Anglo-Saxon, Diss., Zürich 1882. • ¥ Erdmann, Untersuchungen über die Syntax der Sprache Otfrids I, Halle Iffii, " ■' " • \ VI Weber, Über den Gebrauch von devoir laissier, pooir, savoir, soloir, voloir im Altfranzösichen, Diss., Berlin 1879. Stimming's Recension zu dieser Arbeit (Zschr. für rom. Phil., B. 4 s. 420—22). von Monsterberg-Münckenau, Der Infinitiv nach wellen und den Verben praeterito-praesentia in den Epen Hartmann's von der Aue (Zschr. für deutsche Phil, ed. Zacher, B. XVIII, Heft 1 s. 1—56, Heft 2 s. 144-185).*) Von etymologischen Wörterbüchern und Glossaren wurden die für das Angelsächsische bekannten benutzt. — Mehrere Arbeiten über Hilfsverben im Englischen, die meine Aufgabe nicht fördern konnten und nichts anderes, als Koch und Mätzner (a. a. 0.) beibringen,' lasse ich unerwähnt. •) Recensirt im Literaturblatt für germ. und rom. Philologie, L Jahrg, Nr. 2, Februar 1887. Inhalt. . sculan. Seite sculan als Begriffsverbum 1 sculan als Hilfsverbum Bedeutung von sculan verpflichtet sein . . . : 5 finaler Zwang, subjective Abhängigkeit 9 Nötigung aus Umständen 20 sculan einem Verbum des Geschehens sich nähernd . 26 Besondere Fälle von Ic sceal u. s. w 26 Die Notwendigkeit ist gesetzt 30 Zwang des Gegensatzes 30 sculan in besonderen Verbalformen 32 Umschreibungen des Imperativs 34 des Conjunctivs 37 des Futurs 42 Nichtsetzung des Infinitivs bei sculan Ellipse 51 ein Infinitiv zu entlehnen ö4 willan. Es handelt sich um das blosse Wollen einer Thätigkeit Bedeutung des Hilfs- und auch des Begriffs verbums Wunsch und Verlangen 66 Neigung, Disposition 59 Absicht, Entschlusß 60 Dringendes Streben 66 Bereitwilligkeit . , 66 Thatsächliches Streben 67 Es handelt sich um das Geschehen einer Thätigkeit in Folge eines WoUens und Disponirtseins 68 Besondere Fälle « willan einem Verbum des Geschehens sich nähernd . 71 Das Subject ist ein körperlicher Gegenstand .... 72 Gewohnheit ''vfL would ist kein Conditioual "^^ VIII Seite willan im hypothetischen Präteritum 75 Umschreibungen Imperativ ^ ... 76 Conjunctiv 77 Futur 79 Nichtsetzung eines Infinitivs bei willan Ellipse 86 Der Infinitiv ist zu entlehnen 87 sculan. 1. sculan als Begriffsverbum. sculan bezeichnet ursprünglich ein aus einem Schuld- verhältnisse hervorstehendes Verpllichtetsein (Grimm, G. d. d. Spr. II. s.»892 f^^g.;. A. sculan ist transitiv. Der Gegenstand der Verpflichtung ist Object zu sculan; die IVrson, welcher die Verpflichtiing auferliegt, ist Subject. 1. sculan l)cde\itet „schuldig sein". Es steht mit deni Dativ der Person. Der Gegenstand der Schuld ist in dem folgenden Falle etwas Abstractes. C. P. 57,5 ond sona siva he to dcere are cymd, siva dyncd hwi dcet sc hie him nicdscyldc sceoldc se se hie Jiiin scalde [sed 7'cpente pervcniens jure sibi hoc debituvi ad (pwd pervcnerit putat), 2. sculan wird mit dem hiterrogativpronomen Jnv(ef\ als ()l)ject in einem directen oder indirectcn Fragesatz gebraucht, \un danach zu fragen, welchen Vorteil oder Nutzen das Subject zu bringen im Stande ist. sculan hängt in dieser Bedeutung eng zusammen mit dem Begriflf „schuldig sein"; in einer Schuld be- steht gleichsam ein Vorteil, ein Nutzen für diejenige Person, der gegenüber die Schuld statt hat. Cien G63. sculan steht hier mit dem Dativ der Person. Htvcet scal pe swa ladlic strid ivid pinrs luarran bodanr Gros. 80,16 fcctJieascadc, Invcri sccolde (et swa lytlum ivcorode mara fultum. AVälirond Gvinnn, (Jr. TV. s. 134, l)ei dieser Aus(h*U(kswoise für das Alid. «lie Ellipse eines Infinitivs annimmt von der Bedeutung ,,lielfen, frommen, nützen, dienen'*, Ijenecke im AVörterbueh zum Iwein s. 404 V — 2 — dem sohl ein ,Mu'\ ^;iv erden''' hinzugedacht wiesen will, hält Lucas (Über Gebrauch und Bedeutung der mittelhochdeutschen Verba auxiliaria, Erste Abteilung Marburg 18G8 s. 19) die Annahme einer Ellipse für tiberflüssig, da in dem soln schon selbst der Begrift' des Nutzens, Frommens u. s. w. liege. — Ernst AVeber führt (a. a. O. s. 6 in.) Fälle mit devoir an, in denen aber nach dem Zwecke eines Geschehens gefragt wird, wie in dem deutschen „"Was soll das? Einten Strauss?* (Faust.) Die J5edeutung der Beabsichtigung, des Zweckes scheint mir hier noch nicht in sculan zu liegen. B. sculan ist intransitiv. 1. sculan steht mit einem Dative )l)ject, welches das Ziel der in sculan ausgedrückten Verpflichtung bezeichnet. a. sculan bedeutet gebühren, zukommen, sich gehören, nötig sein für. Dsp. II 130, Scyld sccal ccinpan, sceaft reafere , sceal bi'yde beag^ bec leornerc^ husl Iialgwn inannum^ luepfium synne. II 153; 11 154, Boga sceal sircele, II 205; II 149. b. Man kann im Zweifel sein, ob sculan in den folgenden, den Gesetzen Alfreds entnommenen Fällen nicht auch als ein sculan der Bestimmung (nach II A 2 a^ ty) zu nehmen ist, in der Bedeutung: „(durch das Gesetz) bestinunt sein", oder ob in der Bedeutung „als Schuld zukommen, gebühren". Das letztere M(;ment wird jedoch wohl die Anwendung von sculan hervoi- gerufen haben, sculan steht mit dem Dativ der Person, des Demonstrativpronomens se. Aelfr. G. 56. Cif se puvia lud of-aslegen, pam sceal, XXX. sei IL to böte. Gif se Uicgl bid of-aslegen^ pam scnlon 1\ scill to böte; GO. sculan steht mit to pavi 100,59. Gif se gold-finger sie of- a siegen i to pam sculon XVIII scilLto böte and Ins ncegles IUI scill, to böte. c. Der Fall Dsp. II 71: Lean sceal, gif we leogan nellaä, pam pe us pas lisse geteode , mag eher ein sculan der Be- stinunung aufweisen. Dass hier nun die l^llipse eines Infinitivs [lueordan) anzunehmen ist, möchte ich bezweifeln. Ebensowohl wie sculan heissen kann „gebühren, durch Verj)nichtung nötig sein", wird man ihm auch die Bedeutung zumessen können „durch Bestinunung nötig sein." Fin gleicher mhd. Fall ist Parzival 710,7: diu 7£v/,cr ivol ivem daz fürba^ sol. 3 — 2. sctilan steht mit Präpositionen. Die folgenden Fälle sind den Epistelüberschriften der „vier Evangelien in alt-nordhumbrischer Sprache" oder den „Denk- sprüchen" entnommen. Die Bedeutung von sculan in den Dsp. betreffend, äussert sich Rieger (Zacher s Zeitschrift für D. Phil. Bd. 1 s. 331 fgg.) dass, „in der Form des Gebotes gesetz- niässige Erscheinungen der Natur, wie des Menschenlebens .... aufgereiht werden. Das Selbstverständliche, uns trivial vor- kommende .... kann dazu dienen, das Bedeutendere, auf das es dem Dichter eigentlich ankonmit, in das gleiche Licht natur- notwendiger Giltigkeit, wie sie jenem übrigen zukommt, zu stellen." Die naturnotwendige Giltigkeit erhellt nun eben sowohl aus derjenigen Bedeutung von sculan, die ich hier imd an späteren Stellen angebe und zu erklären versuche, als aus der Bedeutung eines Gebotes. Es wäre aber geradezu falsch, ein jedes sculan der Dsp. als ein solches des Gebotes zu erklären. (s. II. a. II, 39; II, 187). a. sculan steht mit on in der Bedeutung „gehören an, auf, in" u. s. w. In den vier Evangelien tritt hier neben sculan on auch gebyran on auf. V. E. s. 4. dys Godspel sceal on Cilda McBSse DcBg; — Dys sceal on iwelftan Acfen, ss. 5, 6, 7, 8, 9, 11 u. s. w. ; dagegen gebyran on s. 2: dys Godspell gebyrad on Mydewintres Mcessecefe^i, ss. 8, 10, 13, 15, 23 u. s. w.; Dsp. I, 18 zvulf sceal on bearowe, I, 19; I, 21 Darod sceal on handa; L, 25; I., 16: Ellen sceal on eorle, b. sculan steht mit ifi in der Bedeutung „gehören in, an". Dsp. II, 80 Holen sceal in celed, V. E. s. 34. dys God- spel sceal in Octabas Petri et Pauli, c. sculan steht mit to in der Bedeutung „geh()ren für". V. E. s. 21 dys Godspel sceal to Manegra Martyra Mcessedceg^ ss. 32, 46, 60, 97 u. s. w. ; gebyran to findet sich s. 22: dys Godspel gebyrad to aius Martyes Mcessedceg» ss. 8, 10, 159, 235, 239. d. sculan steht mit mid zur Bezeichnung, „dass etwas zu und für einander gehört". Dsp. II 22. Rced sceal mid snyttro, ryht mid wisum, til sceal mid tilum. 11 61 prym sceal mid wlenco, priste mid cenum, II, 89. e. sculan steht mit for in der Bedeutung „sich gehören für". Dsp. II, 149. Gryre sceal for greggtim. — 4 — f. sculan steht mit wid und bezeichnet dann, „dass zwei Dinge gegen einander gehören, sich gegenüber nötig sind". Dsp. I, 50. God sceal wid yfele, geogod sceal ivid yldo, lif sceal wid deape, höht sceal wid pystrum, fyrd zvid fyrde^ feqnd wid odrum. 3. sculan steht mit dem Präpositionaladverb dceriuid. Das Subject von sculan ist das Mittel gegen eine Krankheit, auf die das d(Br in dcerwid hindeutet. C. P. 25,21 gif hi nouder gecnawan ne cunnan ne da tnedtrymnesse ne eac da wyrta de dcBrwid sculon : Bo. 346 o de crcßftas de dcerwid sculon. 4. sctäan steht mit einer adverbialen Bestimmimg in der Bedeutung „gehören". a. V. E. 213. dys sceal anuvt dcege cer Palntsunnandcegc, 229. dys sceal twam dagum wr Pabnsunnandceg ; gebyran 217: dys Godspel gebyrad anum Dcege cßr Mydfcestene; femer ss. 103, 196, 241, 251. b. sculan steht im Hauptsatze mit den demonstrativen Ad- verbien pcer und ponne^ welche auf den Inhalt des vorauf- gehenden Bedingungssatzes hinweisen. Es unterliegt hier der- selben Bedeutungsbestimmung, wie die Fälle 1 b.*) Aelfr. G. 54. Gif se earm bid forad bufan clnibogauy pcer sculon X V scill. to böte, 63, 67, 72. IL sculan als Hilfsverbum. A. Die Bedeutung von sculan. von Monsterberg- Münckenau äussert sich Zschr. f. d. Ph. B. 18 Hft. II s. 148 über die Bedeutung von soln: „Nacli Grimm, G. d. d. Spr. II s. 892 fgg. bezeichnet soln ursprünglich ein Schuldverhältnis. An diese bedeutung finden sich nocli An- klänge. Dieselbe lässt sich aber zerlegen in zwei begriffliche bestandteile, • insofern sie gleich ist einem von der gerechtigkeit auferlegten Zwangsverhältnisse. Jener erstere, moralisclie teil verflüchtigt sich nun in andern fallen und es bleibt nur der begriff eines Zwanges übrig, der dann leicht übergeht in die eines anlasses, einer gelegenheit, ja einer möglichkeit.'* *) 8. 2. • — 5 — Dass sich nun das von von Monsterberg hier als das moralische bezeichnete Moment auch noch in Fällen äussert, in denen sculan in der Hauptsache die Bedeutung eines Zwanges zukommt, wird sich mehrfach erweisen. Das Moment der Pflicht scheint in der weiteren Bedeutungsentwicklung von sculan oft noch eine wesentliche Rolle gespielt zu haben. sculan in Verbindung mit dem abhängigen Infinitiv hat nun nicht immer allein die Bedeutung einer blossen Nötigung*) zu der im Infinitiv genannten Handlung, sondern die Handlung ist auch häufig als in Folge einer Nötigung geschehend zu betrachten. Einzelne Gruppen werden das Letztere besonders erkennen lassen. Es werden sich unter den hier anzuführenden Beispielen Fälle zeigen, wo man geneigt sein kann, dem sculan die Function futurischer Umschreibung beizumessen. In sculan, welches auf einen Inlialt geht, der erst zu verwirklichen ist (Mätzner Gr. II ' Erste Hälfte s. 87), äussert sich, je nach dem Zusammenliange, das in demselben ruhende futurische Moment mehr oder weniger deutlich. Es ist darüber aber der eigentliche Wortbegriff . von sculan nicht ausser Acht zu lassen, der hier ja gerade be- trachtet und nachgewiesen werden soll. Ein Gleiches möchte in Bezug auf einzelne Stellen gesagt werden, in denen man nichts weiter als blos conjunctivische oder hypothetische Umschreibung durch sculan zu ersehen geneigt sein könnte. In Betreff solcher Fälle wird im Einzelnen schon in diesem Ab- schnitt , im Ganzen in den Abschnitten C. 1 u. 2 das Nähere über Wortbegriff und umschreibende Function, die sich hier oft eng mit einander berühren, gesagt werden. 1. sculan bedeutet „verpflichtet seiu'^ a. sculan steht mit einem Verbum der Vergeltung und kommt hier wohl der Bedeutung „durch eine Schuld verpflichtet sein" am nächsten. C.P. 425,1 Wenstu gif hiva odrum hwcet gieldan sceal {nee debitor absolutus est), b. sculan bezeichnet die Verpflichtung einer Person gegen- über einer andern in Folge eines Verhältnisses, in welchem sie zu derselben steht. C. P. 99,13 07ui doo dcet wif dcBm were *) Dieser Ausdruck ist in dem Folgenden als allgemeinere LJe- zeichnung der Vei^flichtung, des Zwanges u. s. w. verwandt. — 6 — d(Bt hio kim mid ryhte doon sceal {deinttim reddat — C. P. 197,9: C P, 3,11; Bed. 478 iL We sceolon fyligan urum luafde 'Xos Caput nostruni sequi debcmus) Bed. 364 m. C. P. 389,18. c, sculan bezeichnet die Verpflichtung,, welche darin beruht, das« sich einem Dinge (Person oder Sache) gegenüber etwas gebührt, dass ihm etwas zukommt, oder ihm gegenüber oder mit ihm etwas zu beginnen ist. C. P. 459,18 Fordfte ma fultumian, ib. 229 u. ; Or. 218,5 Butan tiveo, gif hie pa blotan mehten, hie woldon secgean pcet him hiera godas ^ehulpan* Bo. 78 u. Gif ge nu gesaiven hwclce mus pcet zvcere — 76 — hlaford ofer opre mys ond sette kirn domas ond nidde hie cefter gefole, hu wunderlic wolde eow pcet pincän^ hwelce cehhetunge ge woldon pcBS habban and mid hwelcum hleahtre ge woldon beon astyred {Nunc si videres . . , quanto movereris) ib. 660 ond swelce hi woldan beon peah pu hi ncefre nahtest {placuissent) ib. 82 m. gif se weorp-scipe ond se anweald agnes donces god wcere and his selfes anweald hcefde hwceder he wolde pam foreupestum monnum folgian swa he nu hwilum ded? {si inesset- nunquam provenirent) ib. 104 o. Gushl. 425. Metr. XXII, 36 pcet hit swa beorht ne mot blican, swa hit wolde^ gif hit geweald ahte. IV. Umschreibungen durch willan.*) A. TImsclireil)iiiig eines Modus. 1. des Imperatiys« Durch seine Wortbedeutung kann willan nicht zur Um- schreibung eines Imperativs gelangen. Es musste selbst im Imperativ stehen, oder doch in einer Form, die den Befehl, die Forderung zum Ausdruck bringt. Der Wille oder die Bereit- willigkeit zu einer Handlung musste verlangt v^erden und damit die Handlung selbst. a. In der Bejahung findet man willan nur in diesem Ge- brauch im Conj. d. Wunsches, der eine wünschende Aufforderung bezeichnet. Gen. 2674 (2. Ps. Sg.). Mago Ebrea ! pces pu me wylle wordum secgean: hu geworhte ic pcet, siddan pu usic undery Abraham pine on pas edelturf cehta Iceddest. In der Verneinung findet es sich in folgenden wenigen Fällen in einem adhortativen Conjunctiv. Bed. 356 o. Ne wylle pu wepan [et noli plorare). Ps. 74,4 Nelle ge unriht cenig fremman and agyltan pcet hi ne gylpan pces. Bed. 427 u. Ne wille du la swa sprecan {Noli inquit, ita loqui), •) Den eben erwähnten Gebrauch von willan im hypothetischen Präteritum dürfte man in besonderen Fällen auch wohl am ersten als Umschreibung des hypothet. Prät. (Ind. wie Conj.) bezeichnen (vgl. Mtz. Gr. II 3 s. 97). -- 77 — b) Im Imperativ selbst findet sich das verneinte willan dem noli und nolite gegenüber häufig im Vs. Ps. 36,1 nyl du elnian betwih awergde. {Noli aentulari ittter maligiiantes); hier mit nachdrucksvollem Hinzutreten des Personalpronomens (vgl. Koch Gr. II § 51). Ohne Personalpr. ib. 102,2 ond nyl ofergeotelian (noli oblivisci) ib. 118,31. — Im Plural ib. 4,5 nyllad syngian [noliie peccare) ib. 74,4 Nyllad unrehtlice don [Nolite inique agere) ib. 61,11; 104,15; 118,31; 145,2; einmal auch Ex. 266. Ne willad eow ondrcedan. In der C. P. Aelfred's erscheint einem lat. fioli, nolite gegenüber nie willan. Ausser der Umschreibung durch sculafi (siehe s. 34 aa), welche wohl mehr dem Moment der Pflicht ge- recht wird, ist von dem Begriffsverbum selbst der Conjunctiv (vgl. Koch Gr. II § 51) oder der Imperativ verwandt. C. P. 461,4 ne singiad [nolite peccare) ib. 33,10; 255,2; 295,15; 304,14; 353,21; 399,34. 2. Umschreibung des Conjunetivs durch willau. willan wird, wie sculan, den Conjunctiv ersetzen können, wenn dieser die Abhängigkeit einer Handlung von einer Ab- sicht schlechthin zu bezeichnen hat. a. Im Hauptsatz findet sich kein Fall, wo willan im Indicativ für einen sonst erforderlichen Conjunctiv stände. b. In Nebensätzen finalen Inhalts (Wunsch s. 57 u. s. 58, Absicht SS. 62 fgg., Streben s. 65) kommen nur Formen vor, die über den Modus, in w^elchem willan steht, nicht bestimmt und sicher entscheiden können. Wenn sich woldon findet, so ist auch höchstens ein Conjunctiv der blossen Absicht, nicht ein solcher der Irrealität oder Ungewissheit erforderlich. Unbedingt absprechen wird man willan die Vertretung des Conjunetivs nicht können. Den finalen Fällen mit sculan gegenüber (s. 18 u. 19), in welchen man sculan zuweilen auch eine andere Bedeutung, als die der blossen Absicht beimessen konnte, hat willan an gleicher Stelle nur die Bedeutung einer Absicht. Die bei sculan aus- gesprochene Annahme (s. 38, y), dass das Hilfsverb den bereits im Hauptsatz geäusserten Wunsch u. s. w. mit einigem Nach- druck bezeichne, mag auch hier Wahrscheinlichkeit finden. — 78 - c. Wo sich sonst die Form woldon im abhängigen Beisatz nach Ausdrücken der Aussage und ähnlichen findet, und wo überhaupt sonst der Indicativ von willan steht, darf dieser auch beim Begriffsverbum statt haben. Auch hierdurch wird die An- sicht Mätzners unterstützt, dass would, wenn es den Conjunctiv umschreibt, auch in ursprünglich conjunctivischer Form gestanden habe. Für die Sätze finalen Sinnes möchte ich diese Annahme allerdings nicht unbedingt gelten lassen. — Fälle dieser letzt- genannten Art sind nun diejenigen, wo sich, mit der Zeit wenigstens, in wolde, wolden eine Umschreibung des Conjunctivs des Futurs herausgebildet hat. Or. 232,5
wolde (sc. gesteorafi). Vita. Ich, Carl Lüttgens, wurde am 21. April 1862 zu Bai^e- heide als Sohn des Kaufmanns Lüttgens geboren. Ich besuchte seit meinem vierzehnten Jahre das Realgymnasium des Katharineums zu Lübeck. Ostern 1883 erhielt ich dort das Zeugnis der Reife und widmete mich dann dem Studium der neueren Sprachen an der Universität Kiel, an welcher ich noch jetzt immatrikulirt bin. Ich besuchte die Vorlesungen der Herren Professoren und Docenten: Erdmann, Foerster, Glogau, Krohn, Möbius, Sarrazin, Sterroz, Stimming, Vogt. Ich war ordentliches Mitglied der Seminare unter Leitung der Herren Prof. Stimming und Dr. Sarrazin. Allen meinen Lehrern, insbesondere Herrn Prof. Stimming luid Herrn Dr. Sarrazin, denen ich mannigfache Anregung imd nützliche Winke für meine Arbeit verdanke, spreche ich meinen herzlichsten Dank aus.